mylittlegarden 26: ungeliebtes

Diese Fotos gehören zu den allerersten, die ich je mit Digitalkamera in einem März machte – und zwar 2004.

 

 

Die rötlich angehauchten Gänseblümchen waren ein Versuch mit Makro-Einstellung. Um Gänseblümchen ging es ja schon in unserer ersten Runde, die vor beinahe einem Jahr begann, kaum mag man’s glauben. Habe ich damals von Marianne Foerster berichtet, die in ihrem Buch über Vaters Garten darüber schimpft, dass die Gärtner Rasenschnitt als Rosenmulch gebraucht haben? „Nie wieder!“, ruft sie und bekundet ihre Ungehaltenheit angesichts der Gänseblümchen, die im Folgejahr ungeliebt zwischen den Rosen wuchsen.

Also, mir würde das nichts ausmachen. Da finde ich schon ärgerlicher, dass in den seit 2018 angelegten Beeten immer mal wieder der Rasen von früher durchkommt und man die kleinen Büschel geduldig unter den Stauden kriechend ausreißen muss. Nun ja, das gehört eben dazu.

Das Heidebeet knipste ich im Garten einer Tante (oder was ist die Cousine der Mutter?), nahe Kassel, eben im März 2004. Ich bin mir mit der Heide nie so richtig sicher. Ist sie schön im Garten oder lässt man sie lieber in Lüneburg und um Lüneburg herum? Wenn man sie pflanzt, darf man sich nicht vertun zwischen winterharter Heide und jener dunkleren, üppigeren, die man im Herbst palettenweise im Gartenmarkt sieht – die erfriert nämlich, wenn’s zu kalt wird. Und die neumodernen quietschbunten Farben sehen meist aus, als sei die Pflanze in Farbe getunkt worden.

Und dann die Azalee. Als Zimmerpflanze Geschmackssache, gibt es ja auch das Gehölz, das zwischen ebendieser und dem großen Verwandten Rhododendron sich befindet: Die winterharte Gartenazalee (Rhododendron luteum) ist während der Blütezeit sehr ansprechend – allerdings nicht in den auch hier gezüchteten Karnevalsfarben, finde ich.

Mit der Heide hat sie die Eigenschaft gemeinsam, dass beide Pflanzen außerhalb der Blütezeit allzu unspektakulär, eigentlich trist aussehen. Ich glaube, das ist der Grund für die mangelnde Liebe – denn Karl Foerster sagt schließlich „Es wird durchgeblüht“, womit er zwar eher für die Vielfalt sich abwechselnder Blütephasen plädiert. Aber er lobt auch immer wieder gern die „Langspielplatten“, von denen manche monatelang mit Blüten erfreuen!

Liebe Grüße und haltet euch wacker,
euer j.


Hier folgen zwei Links, die sich auf den letzten Beitrag, die Tortenschlacht, beziehen. Die richtige „Lösung“ war: Frankreich (Tarte St. Honoré), Großbritannien (Victoria Sandwich Cake) und Deutschland (Frankfurter Kranz, und das war der „Fehler“ – hier als Frankfurter „Kasten“). Im Folgenden zwei Youtube-Patissiers zum allseitigen Vergnügen!

Link 1 – Saint-Honoré revisité: https://www.youtube.com/watch?v=GBIB-45OXjY

Link 2 – Mellobaka med Daniel: https://www.youtube.com/playlist?list=PLorbgCC1N0YsYbBuJPxJB55aiB-lfB-nP

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